Dreiuhrfünfzehn. Ich warte darauf, dass der Wecker klingelt. Man kann die Dämmerung schon erahnen. So früh habe ich mich schon lange nicht schlafengelegt. So früh lag ich schon lange nicht vor dem Wecker wach im Bett. Die Spannung war gestern Abend groß, ob die Bequemlichkeit doch noch siegt. Aber das Wetter "spielt mit": Wir haben die bislang wärmste Nacht des Jahres und die Temperatur sinkt zu keinem Zeitpunkt unter 25 Grad. In der Bude erst recht nicht. Dusche, Kaffee, Equipment zusammenpacken. Es geht alles ganz schnell und eh ich mich versehe, schlendere ich hellwach in Richtung S-Bahnhof Treptower Park.
Witziger Schlag Leute: Ein Mix aus Reisenden, Arbeitenden, Partyrückkehrern. Der Morgen ist friedlich. Zwei Betrunkene verabschieden sich lautstark im lallenden Singsang verschwommener englischer Silben, als ich um 4:15 Uhr außerhalb der U-Bahnstation Frankfurter Allee die zehn Minuten für den Umstieg totschlage. Es fährt alles ein wenig außerplanmäßig. Auf der Stadtbahn wird gebaut und hier fällt einiges an U-Bahnen aus.
Um 4:42 Uhr dann stehe ich im Kreis freundlicher, motivierter Gesichter. Es ist der erste #schoenemorgenwalk an dem ich teilnehme. Ein gemeinsames Fotografieren bei Sonnenaufgang, initiiert von Matthias, einem auf Instagram aktiven Fotografen, der unter dem Pseudonym mulinarius auftritt. Ein Sich-zum-Joggen-verabreden, bloß statt der Laufschuhe mit Kamera und Tasche. Hier ist schon mehr als klar, dass sich das frühe Aufstehen gelohnt hat. 10000 Schritte werden es nicht werden, aber das machen die schönen Augenblicke wett.